Kapuzinerchor mit Unterstützung liefert musikalisches Bekenntnis (2012)

Burghausen. Seit 1972 gibt es schon die Adventsmusik in der Kapuzinerkirche, immer am 3. Adventssonntag. Seit 1994 liegt sie in den bewährten Händen von Bernhard Waas und dem Kapuzinerchor sowie wechselnden instrumentalen Besetzungen. Um der großen Schar der Zuhörer gerecht zu werden, findet sie seit einigen Jahren sogar zweimal hintereinander statt. Die Spenden fließen immer verschiedenen sozialen Projekten der Kapuzinerprovinz zu.

Heuer verstärkten Mitglieder des Burghauser Kirchenorchesters, dazu Bläser, Querflötisten und Heinrich Wimmer an der Orgel den Chor, so dass ein umfassender Streifzug durch anspruchsvolle Chor- und Musikliteratur möglich wurde. Da gab es den volkstümlich gehaltenen Satz des langjährigen Chorreferatsleiters des Bayr. Rundfunks, Franz X. Biebl, oder Entdeckungen aus dem 19. Jahrhundert, etwa von Moritz Hauptmann oder Heinrich von Herzogenberg; ein besonderes Augenmerk scheint Waas auf Jubilare zu legen , so z.B. Carl Orff zum 30. Todestag, Hans Leo Hassler zum 450. Geburtstag oder natürlich − als Tribut an unsere Region − Franz Xaver Gruber zum 225. Geburtstag.

Die Qualität der Interpretationen ist ausnahmslos überdurchschnittlich, ob es sich nun auf der instrumentalen Seite um die "Festliche Suite A-Dur" für Streicher und Orgel von Georg Philipp Telemann handelte oder das "Trumpet Voluntary" für zwei Trompeten und Orgel von Charles J. Stanley, oder auch das "Andante non moderato" für zwei Querflöten von Carl Stamitz. Oder aber wenn der Chor auch mal aufgeteilt in ein Frauen- und ein Männerensemble, ein wunderbar festliches, aber nicht übertriebenes "Hoch tut euch auf" nach Christoph W. Gluck interpretierte oder "O komm, o komm Emanuel" des Kirchenmusikern wohlbekannten P. Norbert Weber OFMCap aus Passau. Dem Chor darf man ohne Abstriche einwandfreie Intonation und deutliche Artikulation bestätigen, da ist gefeilt und gründlichst vorbereitet worden, ohne Zweifel.

Die Adventsmusik in der Kapuzinerkirche verlässt sich aber traditionell nicht nur auf Musik. Kapuzinerbruder Georg Greimel aus Altötting formulierte prägnante Gedanken zu den (von Pfarrer Siegfried Herböck erweiterten) Strophen des Kirchenlieds "O Jesu Christe, wahres Licht", ein Bekenntnis zum wahren Christsein. Unter Waas' aufmerksamer und ruhiger Gesamtleitung entfaltete sich ernsthafte und ernst gemeinte Inspiration für den Advent.

Sabine Ressel