Bestens besuchtes 52. Adventskonzert in der Kapuzinerkirche – Chor und Orchester überzeugen (2024)
Burghausen. Alle Stühle, die zu finden waren, wurden am Sonntag, dem dritten Advent, hergeholt, denn auch zum zweiten Aufführungstermin der 52. Adventmusik waren mehr Besucher in die Kapuzinerkirche St. Anna gekommen, als die Kirchenbänke fassen konnten.
Der Kapuzinerchor stimmte mit dem Orchester, in der Begleitung an der Orgel durch Heinrich Wimmer, eine Auswahl von Liedern an, die Hoffnung und Freude weckten. Die Musiker und der Chor unter der Leitung von Bernhard Waas nahmen das Publikum auch in die Pflicht – denn gemeinsam singt es sich auch in der Weihnachtszeit am schönsten. So durfte bei drei Liedern mitgesungen werden, diese jeweils die Einleitung zu verschiedenen Themen des Konzertprogramms.
Der Themenkomplex „Vertrauen in Gott“ machte den Anfang.
Die Menschlichkeit und die Menschwerdung Christi erinnerte passend an die Herausforderungen der Heiligen Familie unter den Menschen. Bruder Georg Greimel erinnerte daran, dass es die Bereitschaft Mariens zum Empfang des göttlichen Kindes war, die es benötigt hat, damit die Weihnachtsgeschichte und die Erlösung zustande kommen konnten. Diese Einmaligkeit, die Freude und Zuversicht an das Weiterleben wurden in diesem Konzert gefeiert. Damit wurde dem Publikum geholfen, sich in dieser Vorweihnachtszeit zu freuen und sich nicht nur vom selbst auferlegten Weihnachtsstress unterkriegen zu lassen.
Bruder Georg Greimel aus Altötting war der letzte Direktor des ehemaligen Kapuzinerseminars in Burghausen. Er führte das Publikum aufmunternd durch das Programm und dank der einfühlsamen Erklärungen fiel sogar das Verständnis für komplexe lateinische Gesänge leicht.
Es war ein mit Leichtigkeit vorgetragenes Konzert. Die Stücke von Anton Bruckner und Joseph
Haydn wurden unter anderem ergänzt durch eine lockere Kirchensonate (KV 263) von Wolfgang Amadeus Mozart und passend zum Hauptteil des Konzerts mit dem Thema „Maria die Fürsprecherin der Menschen vor Gott“, durch ein „Ave Generosa“ in der musikalischen Bearbeitung von Ola Gjeilo bereichert.
Die tragende Frauenstimme übernahm Maria Lorenz und man kann sich vorstellen, wie in der Zeit der Urheberin des Textes, Hildegard von Bingen, die Menschen von der Kraft der ungewöhnlichen Worte des Liedes überrascht waren. Singt sie doch von der Freude der Mutter, die das leibhaftige Kind in sich spürt; für eine Äbtissin im 11. Jahrhundert eine mutige Aussage. Die Schönheit Mariens wurde im „Tota pulchra es“ vom Chor hochgelobt und Michael Zauner ließ in seinem Solo das Publikum dieses Kompliment an die Gottesmutter spüren.
Das musikalische Leben in Burghausen profitiert von der Vielseitigkeit seiner Bewohner und der Hingabe an die Themen und Projekte. Im Falle der klassischen Musik, von den vielen Sängerinnen und den Musikern, die sich regelmäßig in den Ensembles der Stadt treffen. Sie nutzen die Gelegenheiten auch, um Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln, so auch die Akteure der Adventmusik in St. Anna. Es konnten im vergangenen Jahr 8843 Euro Spendengelder an Hilfsprojekte in Europa, Afrika und Indien überwiesen werden. Die vollen Körbe und der sehr gut besuchte Basar im Anschluss an die Konzerte lassen auf einen ähnlichen Erfolg hoffen. Melanie Goldbrunner